Verfolgung in Ägypten

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Bereits vor der Islamisierung im 7. Jahrhundert n. Chr. war der christliche Glaube in der Region die dominierende Religion. Doch mit der Islamisierung ging die Zahl der Christen erheblich zurück. Das islamische Rechtssystem gewährte Juden und Christen, als Anhänger einer "Buchreligion", den Dhimmi-Status. "Dhimmis" waren nicht gleichrangig mit Muslimen, sondern lediglich Schutzbefohlene, die für ihren Status eine Art Schutzsteuer zu zahlen hatten und sich selbstverständlich loyal gegenüber der muslimischen Mehrheit verhalten mussten.

Offiziell gibt es den "Dhimmi"-Status für Christen in Ägypten nicht mehr, jedoch hat sich über die Jahrhunderte hinweg - sowohl bei Christen als auch in Teilen der muslimischen Gesellschaft - diese Klassen-Gesellschaft in das Denken und Handeln der Menschen eingeprägt. Zwar wird Christen innerhalb ihrer Glaubensgruppe ein gewisses Maß an Freiheit zugestanden, doch im öffentlichen Leben wie auch im Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt werden sie benachteiligt. Christen gelten als Bürger 2. Klasse, als geduldete Minderheit und sehen sich häufig selbst auch so.

Kein "arabischer Frühling" für Christen

Ägypten ist die Heimat von annähernd zehn Millionen Christen – doch die gegenwärtige massive Emigration von Christen gibt Anlass zur Sorge. Zwischen der muslimischen Bevölkerungsmehrheit und der großen christlichen Minderheit existieren seit jeher Spannungen, doch in jüngster Zeit scheinen diese wie auch die herrschende Verfolgung von Christen sich zu verstärken.