Verfolgung in Malaysia

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Wenn Konvertiten entdeckt werden, werden sie in ein Umerziehungszentrum geschickt, wo sie festgehalten werden können, bis sie zustimmen, wieder zum Islam zurückzukehren. Aus diesem Grund müssen viele Gläubige muslimischer Herkunft ihre Familien und Gemeinschaften verlassen, einige waren sogar gezwungen, außer Landes zu gehen. Malaysia ist aktiv damit beschäftigt, die Provinz Sarawak zu islamisieren, indem Gelder zur Verfügung gestellt werden und die Politik der "Dakwah" (eine islamische Missionsstrategie) gefördert wird. Dieses Programm heißt "Unit Saudara Kita" (USK) oder "Our brothers Unit".

Zukunft ungewiss

Offiziell ist in der Verfassung Religionsfreiheit verankert. Trotzdem haben Richter in den letzten Jahren sehr persönliche Interpretationen der Verfassung vertreten. Als Ergebnis dieser Entwicklung müssen die Menschen, die ihre Religionszugehörigkeit auch in ihren Dokumenten vom Islam zu irgendeiner anderen Religion ändern möchten, vor ein Scharia-Gericht. Dadurch stimmen die tatsächliche Situation im Land und die verfassungsrechtliche nicht immer überein. Im März 2012 hat ein Mitglied eines Regionalparlamentes die föderale Regierung gedrängt, ein Gesetz gegen Apostasie zu erlassen, um einem angeblichen Anstieg an Apostasie unter den Muslimen entgegenzutreten. Außerdem haben 21 islamische Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) die Regierung gebeten, Anti-Apostasie-Gesetze zu erlassen. Eine Methodistenkirche wurde überfallen, weil vermutet wurde, dass hier aktiv Muslimen das Evangelium verkündet wurde.

Aufgrund der Tatsache, dass der Islam im Land als identitäts- und einheitsstiftend gesehen wird, ist eine Entspannung der Lage für die christliche Minderheit nicht zu erwarten. Viel hängt von den Ergebnissen der nächsten Wahlen ab, die für das Frühjahr 2013 geplant sind. Wenn die moderate Opposition gewinnt, könnten sich die Dinge zum Besseren wenden. Doch selbst in diesem Fall ist eine liberalere Einstellung gegenüber den Christen, vor allem hinsichtlich der Konvertierung, nicht zu erwarten.