Verfolgung in Aserbaidschan

Beitragsseiten

Kirchen ohne rechtlichen Status

Alle Kirchen und religiösen Gruppen mussten ihre staatliche Registrierung bis zum 1. Januar 2010 erneuern. Doch seit diesem Datum hat keine neue christliche Gemeinde die Registrierung erlangt. Eine erfolgreiche Registrierung scheint beinahe unmöglich. Nicht registrierte religiöse Aktivitäten sind strafbar; die Geldbußen für eine Gesetzesübertretung hoch. Fast alle protestantischen Denominationen sind heute ohne rechtlichen Status. Privathäuser dürfen nicht für die Abhaltung von Gottesdiensten genutzt werden. Nicht registrierte Gemeinden bekommen Probleme mit der Polizei. Es gibt Hausdurchsuchungen in protestantischen Kirchen. Gemeindeleiter werden festgenommen oder mit einer Geldstrafe belegt.

Der Gesetzgebung vom Dezember 2010 zufolge ist es für nicht registrierte Gemeinden gesetzwidrig, sich zu versammeln. Doch einige nehmen das Risiko auf sich. Viele Aseri-Christen finden keine Arbeitsstelle oder haben Schwierigkeiten sie zu behalten. Geheimdienstkräfte beobachten sie genau. Die Rolle der Geheimdienste und der Polizei ist bedeutend.

Die Zahl einheimischer Christen wächst weiter, und manche geben trotz des Risikos ihren Glauben weiter. Das Wachstum der Gemeinde Jesu in Aserbaidschan ist ermutigend. Doch angesichts der gesetzlichen Restriktionen, die weiter zunehmen werden, ist auch eine Zunahme der Unterdrückung zu erwarten.

Einschränkungen und Kontrolle

Die Freiheit, eine Kirche zu bauen, besteht überhaupt nicht. Gemeinden benötigen dafür eine ausdrückliche Genehmigung, die kaum gewährt wird. Herstellung, Einfuhr, Verbreitung oder Verkauf von religiöser Literatur ohne staatliche Genehmigung ist eine Straftat. Es bleibt für die Christen damit schwer, christliche Literatur zu erhalten. Gleiches gilt für die Durchführung religiöser Aktivitäten, die nicht ausdrücklich im Statut einer registrierten religiösen Organisation genannt sind.  Die Aktivitäten religiöser Organisationen werden von der Geheimpolizei, dem Komitee für religiöse Angelegenheiten und örtlichen zivilen sowie religiösen Behörden beobachtet.

Open Doors