Triebkräfte von Verfolgung

Die Triebkräfte der Verfolgung in Aserbaidschan sind vor allem "Diktatorische Paranoia" und "Islamischer Extremismus", aber auch "Systematische Korruption", allerdings in geringem Ausmaß.

Diktatorische Paranoia: Nur ein moderater Islam und ‚traditionelle‘ christliche Gruppen dürfen ihren Glauben frei leben. Die Regierung ist stolz darauf, säkular zu sein und ist bemüht, jede Form von religiösem Extremismus zu bekämpfen.

Islamischer Extremismus: Dieser Begriff verweist hier weniger auf den Druck seitens islamistischer Gruppierungen, sondern auf den weitreichenden Einfluss, den muslimische Familien, Freunde und auch die Gesellschaft auf Konvertiten haben. Die Kultur des Landes ist islamisch geprägt und Christen muslimischer Herkunft werden mit der Beschuldigung verfolgt, ihre Kultur, ihr Volk und ihre Religion verraten zu haben. So erfahren ethnisch-aserbaidschanische (=aserische) Christen sehr viel mehr Druck seitens ihres aserischen Umfeldes und leiden somit stärker als ausländische Christen im Land (die Mehrheit). Dazu kommt, dass der christliche Glaube mit den verhassten Armeniern in Verbindung gebracht wird, darum gibt es durch diese ethnische Verbindung eine große Feindseligkeit gegenüber den Christen unter den Aseri.

Systematische Korruption: Das Land weist ein hohes Maß an Korruption auf. Alle Bürger sind davon betroffen, jedoch haben religiöse und ethnische Minderheiten wie Christen (auch ethnisch-armenische Christen) zusätzliche Hindernisse zu überwinden, beispielsweise faire Behandlung in der Rechtsprechung und der Wirtschaft. Russisch-orthodoxe Christen betrifft dies weniger stark.