Die Hauptantriebskraft für Verfolgung in Algerien ist "Islamischer Extremismus", allerdings sind auch Folgen von "Diktatorischer Paranoia" und "Systematischer Korruption" zu beobachten.
Islamischer Extremismus: Die Regierung Algeriens islamisiert sich zunehmend, während die Freiheiten der Christen gleichzeitig immer mehr eingeschränkt werden. Zunehmender Druck vonseiten islamistischer Bewegungen auf Regierung und Gesellschaft sowie der Druck von Familienmitgliedern auf christliche Konvertiten erklären die Position Algeriens auf dem Weltverfolgungsindex. Die negativen Entwicklungen überwiegen die wenigen positiven (wie die offizielle Anerkennung der Église Protestante d’Algérie nach 35-jährigen Bemühungen). Das Gesamtbild zeigt ein Land, in dem Christen zunehmend diskriminiert werden.
Vom "Arabischen Frühling" in anderen nordafrikanischen Ländern ermutigt, haben islamistische Gruppen ihren Druck auf eine Regierung weiter verstärkt, die bereits mit islamischen Parteien zusammenarbeitet. Trotz dieses Umstands bleibt die Islamische Heilsfront (FIS) weiterhin verboten. Islamisten treten allerdings zunehmend in Erscheinung und observieren die Aktivitäten der Christen sowie anderer nicht-muslimischer Minderheiten wie die kleinen Gemeinschaften der Juden und Bahai.
Diktatorische Paranoia: Der autokratische Regierungsstil von Präsident Bouteflika, der auch Einschränkungen für Christen zur Folge hat, macht die Nennung auch dieser Triebkraft notwendig.
Systematische Korruption: Militante islamistische Gruppierungen agieren besonders im Süden Algeriens und finanzieren sich durch Beteiligung am organisierten Verbrechen. Dies schürt bei den Christen viele Ängste.