Verfolgung in Mexiko

Triebkräfte von Verfolgung:

Es gibt vier Triebkräfte der Verfolgung in Mexiko: „Organisiertes Verbrechen und Korruption“ (Haupttriebkraft), „Exklusives Stammesdenken“, „Konfessioneller Protektionismus“ und „Säkulare Intoleranz“.

Aktuelle Einflüsse:

Mit mehr als 128,6 Millionen Einwohnern (Zahlen der UN für 2016) weist Mexiko die größte Bevölkerungszahl im spanischsprachigen Raum auf. Nach Brasilien hat Mexiko die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Mexiko ist eines der gewaltintensivsten Länder der Welt. In sechs Jahren hat sich in Mexiko die Anzahl der Binnenflüchtlinge von „lediglich“ 8.000 Menschen im Jahr 2009 auf 281.418 im Jahr 2014 erhöht.

Betroffene Kategorien von Christen:

Betroffen von Verfolgung sind Christen aller Kategorien, wenngleich es auch Unterschiede bei den Triebkräften der Verfolgung gibt. Unter „Organisiertem Verbrechen und Korruption“ leiden alle christlichen Gruppen, besonders aber jene Christen, die sich aktiv für gesellschaftliche Veränderungen engagieren und deshalb eine Bedrohung der Vorherrschaft derer darstellen, die zur Verfolgung antreiben. „Exklusives Stammesdenken“ stellt überwiegend für Konvertiten aus traditionellen Glaubensrichtungen der Indios hin zu protestantischen Freikirchen eine Gefahr dar; aber auch Angehörige der katholischen Erneuerungsbewegung sind schon zur Zielscheibe geworden. „Säkulare Intoleranz“ betrifft alle christlichen Denominationen. „Konfessioneller Protektionismus“ behindert, wie bereits erwähnt, alle nicht-traditionellen Formen des christlichen Glaubens.

Betroffene Lebensbereiche und Auftreten von Gewalt:

Die Verfolgung in Mexiko geht von vier Triebkräften aus: von Organisiertem Verbrechen und Korruption, Exklusivem Stammesdenken, Konfessionellem Protektionismus und Säkularer Intoleranz. Der Druck auf Christen ist vergleichbar mit dem vom Vorjahr. Der Wert für die Kategorie Gewalt ist höher als letztes Jahr, was zeigt, dass die Situation der Christen nicht so sehr durch ständig steigenden Verfolgungsdruck („squeeze“) gekennzeichnet ist, sondern eher durch anhaltende Gewalt („smash“). Das ist typisch für eine Situation, in der kriminelle Gruppen die Gesellschaft auf lokaler Ebene terrorisieren.

Ausblick:

Nationale Sicherheitskräfte haben sich bislang als unfähig erwiesen, über Gewalt und Kriminalität Herr zu werden, was zum Teil auf die Infiltrierung der Institutionen für Sicherheit und Justiz zurückzuführen ist. Die Sicherheitslage im Land wird wohl auch in Zukunft schwierig und somit auch weiterhin eine große Herausforderung für die Kirche bleiben.