Verfolgung in Kolumbien

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Formal betrachtet ist das südamerikanische Kolumbien ein modernes demokratisches Land, in dem Rechtsstaatlichkeit und Religionsfreiheit garantiert werden. Doch weite Teile des Landes werden von kriminellen Organisationen, Drogenkartellen, Revolutions- und paramilitärischen Truppen kontrolliert.

Die Verfassung garantiert Religionsfreiheit. Doch kriminelle Organisationen gehen gezielt gegen Christen vor. Die Verfolgung wird weithin durch die Kombination zweier Elemente angeheizt: Das organisierte Verbrechen sieht Christen, die öffentlich Widerstand gegen kriminelle Machenschaften zeigen, als Bedrohung an, insbesondere dann, wenn sie sich in Sozialprojekten oder in der Politik engagieren. Außerdem ist bekannt, dass der christliche Glaube sich nicht mit ihren Idealen vereinbaren lässt. Befürchtet wird der Einfluss der Christen auf die Gesellschaft und sogar auf ihre eigenen Gefolgsleute, der zum Widerstand gegen ihre Aktivitäten führen könnte.

Engagierte Christen gelten als Feinde oder Verräter. Sie sind oft Ziel von Mordkomplotten; immer wieder werden Christen, besonders Pastoren bedroht, entführt und ermordet. Viele weigern sich, Schutzgelder an Rebellen zu zahlen oder wenden sich gegen die Rekrutierung junger Kämpfer aus ihren Gemeinden. Nicht wenigen Christen hat ihr Eintreten gegen das organisierte Verbrechen den Tod gebracht. Christ zu werden, ist für einen Guerillero gefährlich. Er kann deswegen umgebracht werden. Das Christentum steht im Gegensatz zur marxistischen Weltanschauung und einer Kultur der Gewalt.

Volksgruppen gegen Christen

Die stärkste Verfolgung erfahren die auf dem Land lebenden indigenen Christen durch Allianzen zwischen der "heidnischen" (nicht-christlichen) Bevölkerung und paramilitärischen Truppen. Die heidnische Bevölkerung erhält materielle Unterstützung von Paramilitärs, damit sie die indigenen Christen verfolgen können. Die paramilitärischen Gruppen (FARC und andere) führen die Bevölkerung in die Irre, indem sie behaupten, dass die indigenen Christen, ihre Kultur und Traditionen zerstören. So instrumentalisiert die FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) die Bevölkerung quasi als erweiterte Armee, um Christen zu terrorisieren.