Verfolgung in Bahrain

Beitragsseiten

Bahrain, wo die Mehrheit der schiitischen Bevölkerung gegen die sunnitische Regierung demonstrierte, ist Schauplatz eines Wettbewerbes um die Vormachtstellung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Saudi-Arabien sandte seine Truppen, um die Regierung zu unterstützen, den Funken des Arabischen Frühlings auszulöschen, der Iran beließ es bisher bei Drohungen.

Die Hauptquelle der Verfolgung in diesem Land sind der Islamische Extremismus und die Paranoia des Diktators. Die Verfassung des Königreichs Bahrain erklärt den Islam zur Staatsreligion und weiter: "Der Staat garantiert die Unantastbarkeit der Anbetung und die Freiheit, religiöse Riten, Feste, Prozessionen und Versammlungen abzuhalten, solange diese im Einklang mit den landesüblichen Gebräuchen stehen". Die Scharia (islamische Gesetzgebung) ist Grundlage für die Rechtsprechung im Land.

Nicht-Muslimen wird ein gewisser Grad an Religionsfreiheit zugestanden. Für Kirchen und kirchliche Gebäude ist eine staatliche Genehmigung erforderlich. Auch die Aktivitäten der islamischen Gemeinschaften – sowohl der Schiiten als auch der Sunniten – unterliegen strengen Kontrollen durch den Staat.

Freiheiten für ausländische Christen

Das hauptsächlich vom schiitischen Islam geprägte Land ist aufgrund seiner Position im internationalen Bankwesen und Handel im Allgemeinen recht tolerant. Es gibt zwei christliche Buchläden und einige christliche Krankenhäuser. Eine beträchtliche Anzahl von ausländischen Christen - zumeist aus Südostasien - lebt und arbeitet in Bahrain. Ausländer können ihren Glauben relativ ungehindert in privaten Gottesdiensträumlichkeiten praktizieren. Es gibt jedoch nur wenige dafür zur Verfügung stehende Gebäude, die von mehreren Dutzend christlciher Gemeinschaften gleichzeitig genutzt werden müssen. Werbung für die Gottesdienste darf nur in Englisch, nicht aber in Arabisch erfolgen.

Kein freier Glaubenswechsel möglich

Die Missionierung von Muslimen ist gesetzlich verboten. Üblicherweise zeigt die Gesellschaft keine Toleranz gegenüber dem Glaubenswechsel eines Muslims hin zu einem anderen Glauben. Konvertiten wurden von ihren Familien und Dorfgemeinschaften verbannt und manchmal auch körperlicher Gewalt ausgesetzt. Christen muslimischer Herkunft wagen es in der Regel nicht, über ihren Glaubenswechsel zu sprechen. Manche halten es für besser, das Land für immer zu verlassen. Der Druck geht hauptsächlich von Familien und der Gesellschaft aus, weniger von der Regierung. Die Verfolgung von staatlicher Seite her hat offenbar sogar abgenommen.