Immer wieder wird uns die Frage gestellt: „Warum seid ihr eine Freikirche, warum könnt ihr euren Glauben nicht in den herkömmlichen Traditionskirchen pflegen und warum habt ihr diese Einrichtungen verlassen und bildet eigene Gemeinden? Gerade solche Leute wie ihr es seid, die ihren Glauben ernst nehmen, brauchten wir in unseren Kirchen, in denen Glaube ohnedies sehr klein geschrieben ist!“
Nachdem wir mit solchen Argumenten oft konfrontiert werden, wollen wir hierzu Stellung nehmen. Diese Fragen sind jedoch nicht zu beantworten, ohne auch gleichzeitig die Bedeutung der Gemeinde Jesu Christi klar hervorzuheben und zu beleuchten.
Eine Freikirche - was ist das?
Im Handbuch für religiöse Gemeinschaften (Gütersloher Verlagshaus), in dem auch die Pfingstgemeinschaften unter die Freikirchen eingeordnet sind, ist Folgendes zu lesen: „Freikirchen sind Gemeinschaften, die aus dem Bemühen um die Erneuerung urchristlichen Gemeindelebens entstanden sind.“ Das ist eine sehr knappe, aber viel sagende Definition. Diese Erklärung zeigt im Wesentlichen jene Gründe, warum wir als „Freie Christengemeinde - Pfingstgemeinde“ einen eigenen Weg als Freikirche und Gemeinde Jesu gehen.
Um allen Missverständnissen vorzubeugen, muss betont werden, dass uns mit allen entschiedenen und wiedergeborenen Christen eine herzliche Liebe verbindet, und von uns in keiner Weise in Anspruch genommen wird, wir seien die einzig Richtigen. Seit Entstehung der so genannten großen Kirchen hat es jedoch immer Menschen gegeben, die im Worte Gottes forschten. Sie erkannten, dass der Glaube an Jesus Christus einerseits eine persönliche und bewusste Entscheidung fordert und andererseits den Weg zur Bildung der Gemeinde Jesu weist. Gemeinde Jesu im Sinne der Bibel ist ein Zusammenschluss derer, die durch Jesu Opfer am Kreuz Vergebung der Sünden und daraus resultierend neues Leben gefunden haben. Sie haben das Ziel, ein lebendiges Christentum im Alltag zu leben und dem heiligen Gott mit gläubiger, vertrauensvoller Hingabe zu dienen. Dieses Bemühen ist nach kirchengeschichtlichen Berichten oft als Angriff auf bestehende Traditionen gewertet worden. Aufrichtig Glaubende wurden etwa im Mittelalter als Ketzer gebrandmarkt; in unserer gemäßigteren Zeit werden sie fallweise noch immer als Sektierer eingestuft und damit verächtlich gemacht.
Es gibt Rettung von Sünde!
Diese genannten Umstände haben vielfach zur Bildung von Freikirchen geführt. Der Schwerpunkt liegt aber in den Worten Jesu, dass die Gemeinde rein und heilig sein muss und es dadurch einen klaren Bruch zu Weltlust und Sünde gibt. Jene Auffassung, man müsse, solange man lebt, sündigen, es gäbe keine Möglichkeit einer Änderung, steht der Aussage der Bibel entgegen. Es gibt Rettung von Sünde! Ein Leben in der Gemeinschaft mit Jesus ist angeboten und klar möglich! (Joh 3,16; 5,14; Röm 3,23.24; 1 Joh 5,18.)
Diese Aussagen müssen unbedingt Beachtung finden, wenn es um ein biblisches Gemeindebild geht. Gilt es nur religiöse Gefühle zu befriedigen, dann gibt es andere Möglichkeiten; Weltlust und Sünde können verharmlost werden. Die biblischen Begriffe sind dann zwar verschoben, das Mitschwimmen mit der Masse wird aber nicht gehindert. Die Gemeinde Jesu darf sich solchen Tendenzen nicht öffnen. Sünde muss als Sünde bezeichnet werden; vernunftgläubige Überlegungen (auch noch so gut gemeinte) dürfen niemals die Anweisungen der Bibel verändern. Der heilige Christus will eine heilige Gemeinde - Menschen, die auf Ihn hören, Ihn suchen und nach Seinem Willen leben, wohl nicht perfekt, aber bestimmt und bewusst Ihm ergeben.
Die Gemeinde Jesu Christi und die Freikirchen
Weder Freikirchen noch Volkskirchen oder irgendwelche andere Gemeinschaften können den generellen Anspruch erheben, selbst die Gemeinde des Herrn darzustellen. Die Gemeinde Jesu ist viel mehr dort, wo Christus selbst der Mittelpunkt und Sein Wort die Basis für alle Lehre ist - frei von jeder Verwässerung, liberaler Bagatellisierung und fein getarntem Unglauben.