Verfolgung in Somalia - Christen ständig in Gefahr

Beitragsseiten

Christen ständig in Gefahr

Über viele Jahre hinweg haben sich die Christen und die Gemeinde Jesu in einer extrem schwierigen Situation befunden. Auch das Jahr 2012 hat hier keine Änderung gebracht. Ein somalischer Christ ist für die meisten Somalier undenkbar. Islamische Führer haben erneut bekräftigt, dass das Land ein streng islamischer Staat bleiben müsse, in dem kein Platz für Christen und christliche Gemeinden sei. Dementsprechend ist es für einen Christen höchst riskant, sich öffentlich zu seinem Glauben zu bekennen, muss er doch im Fall seiner Entdeckung oder eines bloßen Verdachts mit seiner Ermordung rechnen. Christliche Eltern geben ihren Kindern den christlichen Glauben im Verborgenen weiter. Alle somalischen Kinder sind verpflichtet, am Islamunterricht in der Koranschule teilzunehmen. Jeder Verstorbene wird nach islamischem Zeremoniell beerdigt, ungeachtet seiner persönlichen Religion. Die Kirche existiert in Somalia nur im Verborgenen, da öffentliche Treffen von Christen aus Sicherheitsgründen undenkbar sind. Sie organisieren sich in sehr kleinen Gruppen, die im ganzen Land verteilt sind. Gefahr droht ihnen sowohl vonseiten der Regierung und der Gesellschaft, als auch von der eigenen Familie. Denn Abkehr vom Islam gilt nicht nur als Verrat an der religiösen Familientradition, sondern löst bei den Angehörigen auch Befürchtungen aus, als Verdächtige ebenfalls ins Visier religiöser Gruppen und Milizen wie der Al Shabaab zu geraten.

Kampf gegen die Al Shabaab

Die Verfolgung von Christen beschränkte sich nicht nur auf einzelne Landesteile. Man kann Somalia in fünf Regionen einteilen: (1) den zentralen Süden (wo die Al Shabaab herrscht), (2) Somaliland (selbsternannter unabhängiger Staat), (3) die autonome Region Puntland, (4) die autonome Region Galmudug (zwischen Puntland und dem Süden gelegen), und (5) die autonome Region Azania, der südlichste Teil von Somalias Süden.

In jeder dieser Regionen herrscht ein anderer Clan mit seiner eigenen Miliz, die alle dem Christentum feindlich gesonnen sind. In jedem dieser Gebiete bestand für die Christen Lebensgefahr, obgleich der von der Al Shabaab kontrollierte zentrale Süden durch die Berichterstattung der Medien am meisten Aufmerksamkeit erregte.

Die Ursache hierfür ist wohl darin zu sehen, dass die Aktivitäten dieser Gruppierung in besonderem Maß für Unsicherheit, Aufstände und einen Zustand der Unregierbarkeit des Landes sorgten. Hinzu kommt, dass das Gebiet der Hauptstadt Mogadischu am nächsten gelegen ist. Der relative Frieden in den anderen Gebieten ist deshalb beileibe kein Zeichen für Toleranz gegenüber den Christen.