Verfolgung in Iran - Ehemalige Muslime

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Ehemalige Muslime

Die Regierung ist über das Wachstum der Kirche informiert und will es aufhalten. In öffentlichen Reden haben sowohl der Präsident als auch der religiöse Führer des Landes vor den Hausgemeinden ausdrücklich gewarnt. Die radikale Politik bedroht die Bemühungen, das Evangelium weiterzusagen und Christen auf ihrem Glaubensweg zu begleiten.

Zunehmende Verfolgung erwartet

Ende 2010 und Anfang 2011 kam es zu Massenverhaftungen von Christen. Insgesamt wurden über 200 Personen festgenommen. Zur den Verhaftungswellen führten öffentliche christenfeindliche Äußerungen hochrangiger religiöser und politischer Führer. Im Oktober 2010 hatte der oberste geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, in einer öffentlichen Ansprache zum ersten Mal vor der Gefahr durch wachsende Hauskirchen im Land gewarnt. Auch Geheimdienstminister Heydar Moslehi warnte vor der Bedrohung durch christliche Hauskirchen und anderer christlicher Aktivitäten. Seinen Aussagen zufolge hätten "seine Agenten" hunderte von Untergrundgruppen entdeckt, u. a. 200 in der bei Muslimen heiligen Stadt Mashhad. Als Reaktion auf die Festnahme von Christen kündigte im Januar 2011 der Provinzgouverneur von Teheran, Moreza Tamadon, weitere Verhaftungen in naher Zukunft an. Er übte besonders Kritik an der christlichen Mission, als eine "verdorbene, abweichlerische Bewegung" und nannte sie "eine kulturelle Invasion des Feindes". Die protestantische Bewegung verglich er mit der Taliban und den Wahhabiten im Islam. Er deutete zudem an, dass neue Anstrengungen unternommen würden, das Anwachsen der hauskirchlichen Bewegung im Iran zu bekämpfen. Die öffentliche christenfeindliche Rhetorik hochrangiger Führer ist auch für die gestiegene Zahl von Festnahmen von Christen verantwortlich. Zwar kamen die meisten Festgenommenen später wieder frei, doch der Druck auf Hausgemeinden aus Christen muslimischer Herkunft bleibt unvermindert hoch. Seit September 2011 sind mindestens 46 Christen verhaftet worden. Die Regierung kontrolliert das Internet und überwacht christliche Internetseiten und Fernseh- und Radiostationen.

Die meisten Gläubigen, viele von ihnen Konvertiten, sind neu im Glauben und benötigen Schulung, Begleitung und christliches Material. Christliche Radio- und Fernsehprogramme, Internet und christliche Literatur in Farsi helfen ihnen geistlich zu wachsen.