Triebkräfte von Verfolgung

Die Haupttriebkraft der Verfolgung im Iran ist "Islamischer Extremismus", hinzu kommt "Konfessionelles Anspruchsdenken".

Islamischer Extremismus: Der schiitische Islam ist Staatsreligion, und alle Gesetze müssen mit der offiziellen Auslegung der Scharia konform gehen. Die Hauptakteure der Christenverfolgung sind Regierungsbeamte, nicht-christliche religiöse Leiter, fanatische Bewegungen und revolutionäre sowie paramilitärische Gruppierungen.

Laut staatlicher Verordnung dürfen nur Armenier und Assyrer Christen sein. Einheimische Perser müssen per Definition Muslime sein, ethnisch-persische Christen sind dieser Logik folgend also Apostaten (d. h. vom Glauben Abgefallene). Somit stellt fast jede christliche Aktivität in Farsi eine Übertretung des Gesetzes dar – von der Evangelisation über Gebetsstunden, vom Predigen bis zur Publikation von Bibeln und christlicher Literatur.

Konfessionelles Anspruchsdenken: Die Verfolger in diesem Bereich betrachten sich als die einzig legitime und herrschende Kirche im Land. Leiter verschiedener historisch gewachsener Kirchen – oft mit Verbindungen zur Politik – üben Druck auf nicht-traditionelle protestantische Gemeinden aus, beispielsweise durch Verbreitung von Gerüchten, Bestrebungen zur Enteignung etc.