Der Jemen ist politisch sehr instabil. Terroristische Bewegungen und die regierungskritischen Proteste im Jahr 2011 haben die Lage in dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel weiter verschlechtert. Viele Ausländer haben den Jemen verlassen. Regelmäßig ist es dort zu Entführungen von Ausländern gekommen, die für gewöhnlich mit Lösegeldzahlungen oder der Haftentlassung von Clan-Angehörigen im Austausch gegen die Freilassung der Entführten endeten. Vier der im Juni 2009 verschleppten ausländischen Christen werden immer noch vermisst.
Jemen am Rand des Zusammenbruchs
Laut der Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Christine Schirrmacher (Bonn) sind die Hauptprobleme des Jemen heute:
Der Kampf der 30 Prozent schiitischen Zaiditen im Norden für die Errichtung eines Gottesstaates.
Der Norden wird durch den Iran, die Schiiten im Irak sowie die Hisbollah unterstützt.
Das Streben der Sunniten im erdölreichen Süden nach Abspaltung.Die Jihadisten stehen im Kampf gegen den Präsidenten und seine westlichen Verbündeten.
Durch die schwache Zentralregierung und die schwer zugänglichen Bergregionen wurde der Jemen Operations-, Rückzugs- und Rekrutierungsraum für Jihadisten aus zahlreichen Ländern. Armut, Analphabetismus, die schwache Zentralgewalt, die Stammesloyalität, die über dem Gesetz steht, die Konflikte zwischen Nord und Süd - die Wiedervereinigung des sozialistischen Südens und des islamisch-konservativen Norden fand 1990 statt - und der Kampf der Jihadisten führten den Jemen an den Rand des Zusammenbruchs. Die düstere Lehre des Jihad bringt viele Menschen gegen den Westen, die USA, gegen Ausländer, gegen die winzige jüdische Minderheit, aber auch gegen die eigene Regierung massiv auf. (Quelle: IDEA)