Verfolgung in Kenia

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Kenia (als ganzes Land) ist neu auf dem Weltverfolgungsindex, nachdem in früheren Jahren bereits einmal der Nordosten des Landes gelistet war. Kenia ist mehr und mehr in den Griff des islamischen Extremismus geraten, welcher auch Quelle der Feindseligkeit und treibende Kraft der Verfolgung gegen Christen ist. Der christliche Bevölkerungsanteil liegt bei 83% gegenüber 11-12% Muslime, die nicht gleichmäßig im Land verteilt leben, sondern sich in einem Drittel des Landes konzentrieren. In den muslimisch dominierten Landesteilen sind Christen unterschiedlich stark Anfeindungen ausgesetzt, wobei sich gewalttätige Handlungen am meisten gegen Christen mit muslimischem Hintergrund und Christen, die Muslime zum christlichen Glauben führen, richten.

Weiter tragen in Kenia aufkommende stammesbezogene Konflikte zur Verfolgung bei. Dieser Faktor ist allerdings  noch nicht hinreichend recherchiert.

Wachstum des radikalen Islams

Feindseligkeiten in Kenia sind zwar greifbar, aber dennoch oft gemäßigt. Umso bemerkenswerter ist der hohe Grad an Gewalt gegen Christen oder Kirchen, und dies nicht nur in muslimisch dominierten Regionen, sondern auch in der Region um Nairobi. Vieles geht von der Al-Shabab-Miliz aus oder von Al-Shabab inspirierten Extremistengruppen. Manche führen dies (fast) ausschließlich auf das militärische Engagement Kenias in Somalia zurück, und deuten dies als Rache wegen Kenias Einfall ins Land. Andere sehen darin mehr ein Überschwappen der Al-Shabab aus Somalia, die teilweise gezwungen war, aus dem Land zu fliehen und sich (neben anderen Orten) in Ost-Kenia niedergelassen hat. Wieder andere vermuten einen inner-kenianischen Aufruhr, angestiftet von der Al-Shabab und Sympathisanten aus dem weiteren Umfeld.

Wie auch in Tansania beobachtet, gibt es einen starken islamistischen Drang, Kenia in das (zunächst regionale) ‚Haus des Islam‘ zu zwingen. Zuerst soll der (extremistische) Islam im ganzen Land durch eine Kombination aus Terroranschlägen und strategischer Unterwanderung wichtiger gesellschaftlicher Bereiche ausgebreitet werden. Sodann soll der Küstenbereich vom Rest des Landes abgetrennt werden, um ein unabhängiges Sultanat – bestehend aus den tansanischen Inseln Sansibar und Pemba sowie dem Küstenbereich Tansanias – aufzurichten.